Du hast viel Zeit und Geld in Deine Webseite gesteckt, doch die Rankings lassen einfach auf sich warten?
Vielleicht ist Geduld nicht die richtige Lösung. Es könnte sein, dass es plausible Gründe dafür gibt, weshalb Deine Webseite nicht rankt.
Während der letzten Jahre habe ich tausende Projekte begutachten können. Viele dieser Projekte, die ins Stocken geraten sind, litten unter einer der 12 nachfolgenden Fehler.
Setze Dich mit ihnen auseinander und untersuche, ob Dein Projekt auch betroffen ist.
Nr. 1: Du hast die Suchintention Deines Keywords nicht verstanden
Im Rahmen Deiner Keyword-Recherche hast Du ein gutes und rankbares Keyword gefunden. Dazu hast Du herausragenden Content kreiert und die OnPage-Optimierung vorgenommen.
Doch leider hast Du die Suchintention falsch interpretiert.
Dadurch hast Du Content kreiert, der die Erwartungen der Suchenden nicht erfüllt.
Nehmen wir zum Beispiel das Keyword “Thailand Reise”.
Du hast auf Deinem Reiseblog einen Artikel über Deine Reise nach Thailand verfasst und ihn für dieses Keyword optimiert.
Wenn Du allerdings in die Ergebnisse zu dem Keyword schaust, siehst Du in die Top 20 nur einen oder keinen Reisebericht.
Du findest:
- Hauptsächlich Flug- und Reiseangebote und
- nur wenige Tipps zur Vorbereitung oder Durchführung einer Reise.
Offensichtlich möchten Suchende eher etwas kaufen, anstatt sich zu informieren, wenn sie “Thailand Reise” eingeben. Google hat dieses Bedürfnis durch umfangreiche Tests ermittelt und die Ergebnisse dementsprechend angepasst.
Selbst wenn Du alles andere SEO-Maßnahmen perfekt durchführst, wird es schwer bis unmöglich sein, dort mit Deinem Reisebericht zu ranken.
Nr. 2 – Du hast Deine Seite überoptimiert
“Weniger ist mehr” – Das sollten sich gerade SEO-Anfänger merken.
Im Übereifer optimieren viele Webmaster ihre Seiten zu stark.
Dabei passieren Missgeschicke, wie:
- Keyword-Stuffing: Das Hauptkeyword wird zu oft auf der Unterseite eingebracht. Nicht nur Text, sondern auch Alt-Tags und Bildernamen gehören dazu. Seit dem Panda Update in 2011 hat Google ein Auge darauf und straft Webseiten ab, was zu schlechten Rankings führt.
- Zu langer Content: Lange Zeit hieß es, dass längerer Content besser rankt. Das ist nicht mehr der Fall. Der Content sollte nicht länger sein als der Durchschnitt der Artikel in den Top 10.
- Zu viele LSI-Keywords: Viele Keywords in einem Artikel unterzubringen, kann den positiven Effekt haben, dass Du mit einem Artikel zu vielen Begriffen gefunden wirst. Aber mit zu vielen Nebenkeywords behinderst Du das Ranking des Hauptkeywords. Bringe also lieber zu wenig als zu viele Nebenkeywords ein.
Nr. 3 – Du hast doppelte Inhalte indexieren lassen
Die Googles Webmaster Guidelines raten zu einzigartigen Inhalten (Unique Content). Doppelte Inhalte hingegen (Duplicate Content) sind zu vermeiden. Auch wenn DC nicht zwangsläufig zu einer Abstrafung führt, so schränkt er das Ranking-Potenzial Deiner Webseite ein.
Unbeabsichtigter Duplicate Content kann auf unterschiedlichen Wegen entstehen:
- Doppelte Inhalte in Kategorien oder durch dynamische URLs
Blogbeiträge und Produktseiten sind häufig in Kategorien gruppiert. Die Unterseiten der Kategorien zeigen Auszüge der Blogbeiträge oder die Produkte.
Sind die Beiträge oder Produkte in mehreren Kategorien gruppiert, so können sich die Kategorieseiten so stark ähneln, dass Duplicate Content entsteht.
Werden die URLs zudem so erstellt, dass die Kategorie in einer Subebene der URL eingebracht wird, können die Beiträge oder Produkte unter mehreren URLs abgerufen werden.
- Fehlerhafte Installation des SSL-Zertifikats oder WWW- und Nicht-WWW-Version
SSL ist mittlerweile der Standard bei Webseiten. Doch die Umstellung auf SSL kann zu Problemen führen. Alle Inhalte sollten korrekt von der http://- auf die https://-Version umgeleitet werden.
Dasselbe gilt für WWW- und Nicht-WWW-Versionen einer Webseite.
- Doppelte Inhalte durch interne oder externe Kopien
Solltest Du Inhalte Deiner Webseite wiederverwenden, musst Du vorsichtig agieren. Kopierter oder wiederverwendeter Content auf externen Linkquellen oder auf Deiner Seite kann schnell zu Duplicate Content führen.
Mit den kostenlosen Tools Siteliner.com und Copyscape kannst Du den Duplicate Content auf Deiner Webseite und zwischen zwei Texten feststellen. Die DC-Quote sollte immer unter 50 % liegen, sowohl auf der Gesamtebene Deiner Webseite als auch zwischen zwei Texten.
Nr. 4. – Crawling-Fehler – Die Seite ist für Suchmaschinen nicht erreichbar
Ein Crawling-Fehler liegt vor, wenn eine Suchmaschine bestimmte Unterseiten Deiner Webseite nicht erreichen kann. Das hat zur Folge, dass der Content nicht gelesen werden kann und die Seite nicht indexiert wird.
Es gibt zwei Arten von Crawling-Fehlern:
- Seiten-Fehler: Die gesamte Webseite kann von der Suchmaschine nicht erreicht werden.
- URL-Fehler: Bestimmte Unterseiten sind nicht erreichbar.
Crawling-Fehler kannst Du ganz einfach mit der Google Search Console feststellen. Sie gibt Dir gleichzeitig Aufschluss über die Art und die Behebung des Fehlers.
Nr. 5 – Deine Webseite ist nicht “mobile first”
Spätestens seit der Einführung des “Mobile First Index” hat im Webdesign ein starker Paradigmenwechsel stattgefunden.
Google bewertet in erster Linie die mobile Version einer Webseite. Du solltest beim Entwerfen Deiner Webseite daher zuerst an Benutzer mit mobilen Endgeräten denken.
Desktop-Nutzer sind zweitrangig. Hat Deine Webseite kein Responsive Design, kann es gut sein, dass Google Deine Seite nicht indexiert oder nur sehr schlecht rankt.
Auch hierbei gibt Dir die Search Console Aufschluss.
Nr. 6 – Du hast keine Autoritätslinks
Manche White Hat-Dogmaten und Agenturen behaupten felsenfest, dass Ranken ohne Backlinks und nur mit exzellentem Content möglich ist.
Doch das stimmt nicht.
Die Offpage-Optimierung wird immer ein wichtiger Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung sein.
Backlinks sind in den Augen von Google Empfehlungen für Deine Webseite von anderen Seiten. Ein ausgewogenes Backlinkprofil bewirkt Wunder.
Und dazu gehören Autoritätslinks von starken Webseiten, wie Wikipedia, Online-Tageszeitungen wie Focus, Welt oder Spiegel oder den größten Portalen Deiner Branche.
Solltest Du noch keine Autoritätslinks haben, ergänze Dein Linkprofil um mindestens 2 bis 3 dieser starken Links und warte die Ergebnisse ab.
Nr. 7 – Du hast nicht genug thematisch-relevante Links
Zu einem abgerundeten Linkprofil gehören thematisch-relevante Links.
Umso stärker die thematische Relevanz Deiner Seite ist, umso besser wirst Du zu Suchbegriffen aus diesem Themenbereich ranken.
Die thematische Relevanz Deiner Seite wird auch durch eingehende Links festgestellt.
Wenn Du noch keine oder wenige thematische Links hast, solltest Du unbedingt welche aufbauen.
Versuche es zunächst mit 10 bis 20 Stück. Die Besucherzahlen und die anderen typischen Bewertungsmetriken sind zweitrangig, solange die Linkquellen Seiten mit einer ähnlichen Thematik sind.
Toxische, spammige und komplett überflüssige Seiten solltest Du natürlich trotzdem meiden.
Nr. 8 – Du wurdest manuell abgestraft
Die ewige Diskussion zwischen SEOs über “Black Hat”- und “White Hat”-Maßnahmen ist irreführend.
Streng genommen sind zumindest alle Offpage-Maßnahmen von Google unerwünscht.
Solltest Du allerdings eine Methode verwendet haben, die von Google explizit untersagt wurde, kann das zu einer manuellen Abstrafung führen.
Deine Seite verliert stark an Rankings oder ist sogar komplett aus dem Index verschwunden?
Prüfe in der Google Search Console, ob eine Abstrafung dieser Art vorliegt.
Wenn ja, solltest Du einen Experten kontaktieren, um die Abstrafung zu beheben. Denn das wird nicht besonders einfach.
Nr. 9 – Hast Du überhaupt die SEO-Basics umgesetzt?
Bevor Du komplexe Theorien zu Deinem verbesserungswürdigen Rankings aufstellst, prüfe die korrekte Umsetzung der SEO-Grundlagen.
Häufige Fehler bei der Umsetzung von SEO-Grundlagen sind:
- Kein Keyword in Titel, H1, URL, Meta Description und in den ersten 100 Wörtern
- Schlechte oder gar keine Textformatierung
- Keine interne oder ausgehende Verlinkung
- Keine Medien, wie Grafiken
- Gar keine Optimierung des Textes
Nr. 10 – Deine Seitenstruktur ist suboptimal
Die Recherche, Vorbereitung, Analyse und Planung sind für Deinen SEO-Erfolg essenziell.
Mit einer durchdachten Seitenstruktur, verschaffst Du Dir einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.
Andersherum hindert Dich eine schlechte Seitenstruktur beim Ranken.
Anzeichen für eine mangelhafte Struktur sind:
- Unregelmäßige URLs
- Zu viele Subebenen in den URLs
- Manche Artikel sind Seiten, während manche als Beiträge veröffentlicht wurden (WordPress)
SEO-Projekte sollten mit der sogenannten SILO-Struktur umgesetzt werden. Wenn Du davon noch nicht gehört hast, setz Dich damit auseinander.
Nr. 11 – Du hast die falschen Keywords targetiert
Ist Dir vielleicht ein Fehler bei der Keyword-Recherche unterlaufen?
Die folgenden zwei Missgeschicke habe ich öfters gesehen:
- Du hast das Suchvolumen falsch eingeschätzt: Bei einem Suchvolumen von unter 100 Suchen im Monat, bringen Dir selbst Top 3 Rankings nur wenige monatliche Besucher ein.
- Du hast die Konkurrenz falsch eingeschätzt: Für den Suchbegriff ranken in den Top 10 bereits mehrere große Player. Diese haben mehr als 100.000 Besucher im Monat. Es wird außerordentlich schwer sein, mit einer neuen Seite oder ohne ein großes Budget in den Markt zu kommen.
Keywords musst Du immer im wirtschaftlichen Zusammenhang betrachten. Wie viel kosten Deine Produkte oder Dienstleistungen? Bei fünfstelligen Summen lohnen sich auch kleine Keywords. Bei Niedrigpreisprodukten brauchst Du ein großes Suchvolumen. Zu Beginn eines Projektes kannst Du schnell rankbare Keywords anvisieren und später nimmst Du Dir die großen Begriffe vor. In meinem Guide lernst Du, wie Keyword-Recherche funktioniert.
Nr. 12 – EAT – Google hält Dich nicht für vertrauenswürdig
Im August 2018 hat ein Google Update die SEO-Branche erschüttert.
Mittlerweile ist es als das EAT-Update bekannt.
Das Kürzel steht dabei für
- E = Expertise
- A = Autorität
- T = Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit)
EAT könnte ein Problem für Deine Seite sein, wenn Du
- zu einem Your Money or Your Life-Thema, wie Finanzen, Medizin oder Ernährung schreibst, ohne nachgewiesene fachliche Expertise zu haben,
- keine Testimonials, Bewertungen oder sonstige Social Proof-Quellen hast, die Deinen Expertenstatus belegen und
- Deine Seite insgesamt einen unglaubwürdigen Eindruck macht (Keine SSL-Zertifikat, zu viele Ads, Verlinkungen auf fragwürdige Seiten).
Bei YMYL-Themen solltest Du besonders auf einen seriösen und glaubwürdigen Auftritt achten.
Das erreichst Du mit:
- hochwertigem Content, der nachweisbare Fakten kommuniziert,
- einem einheitlichen Autorenprofil sowie einer Verknüpfung mit den Social Media-Profilen dieses Autors,
- einer guten “Über”-Seite inkl. Bewertungen, Testimonials, Auszeichnungen oder Titeln und
- Verlinkungen von vertrauenswürdigen, autoritären Seiten aus der Branche.
Fazit: Werde aktiv!
Sollten Deine Rankings auf sich warten lassen, solltest Du nicht tatenlos zuschauen. Mach Dich auf die Suche und finde den Fehler. Manchmal steht zwischen Dir und Deinem Erfolg nur eine kleine Stellschraube, die Du justieren musst.
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